Wirkung, Anwendung & wichtige Informationen
Was ist eine Hormonspirale?
Die Hormonspirale ist ein langfristiges und sehr sicheres Verhütungsmittel, das direkt in der Gebärmutter wirkt. Sie besteht aus einem kleinen, flexiblen Kunststoffkörper in T-Form, der ein Gestagen (Levonorgestrel) in sehr geringer Menge abgibt. Dieses Hormon wirkt hauptsächlich lokal, also direkt an der Gebärmutter, und nur in sehr geringen Mengen im restlichen Körper.
Die Hormonspirale verhindert eine Schwangerschaft, indem sie den Zervixschleim verdickt, sodass Spermien kaum mehr bis zur Eizelle gelangen können. Gleichzeitig wird die Gebärmutterschleimhaut so verändert, dass sich eine befruchtete Eizelle nicht einnisten kann. Der Eisprung bleibt bei vielen Frauen weiterhin bestehen.
Da die Wirkung lokal erfolgt und die tägliche Einnahme entfällt, ist die Hormonspirale eine besonders bequeme und zuverlässige Verhütungsmethode für Frauen, die auf der Suche nach einer längerfristigen Lösung sind.
Wie wirkt die Hormonspirale im Körper?
Sie gibt kontinuierlich eine sehr geringe Menge des Hormons Levonorgestrel ab. Dieses Gestagen wirkt überwiegend lokal in der Gebärmutter, sodass der Einfluss auf den gesamten Körper deutlich geringer ist als bei vielen anderen hormonellen Verhütungsmitteln.
Die Wirkung beruht auf mehreren Mechanismen:
Verdickung des Zervixschleims
Der Schleim am Gebärmutterhals wird zähflüssiger, wodurch Spermien kaum mehr hindurchkommen. Dies ist einer der wichtigsten Verhütungseffekte.
Veränderung der Gebärmutterschleimhaut
Die Schleimhaut baut sich nicht wie gewohnt auf, sodass sich eine befruchtete Eizelle nicht einnisten kann. Dadurch werden auch Monatsblutungen oft schwächer oder bleiben bei manchen Frauen ganz aus.
Teilweise Hemmung der Spermienbeweglichkeit
Durch die lokale Hormonkonzentration werden Spermien in ihrer Beweglichkeit gehemmt und gelangen seltener in die Eileiter.
Eisprung bleibt meist erhalten
Im Gegensatz zur Pille wird der Eisprung nicht regelmäßig unterdrückt. Das erklärt, warum viele Frauen die Hormonspirale als „naturnäher“ empfinden als andere hormonelle Verhütungsmethoden.
Die Kombination dieser lokalen Wirkmechanismen führt dazu, dass die Hormonspirale zu den sichersten Verhütungsmethoden überhaupt zählt – bei gleichzeitig sehr guter Verträglichkeit.
Pearl-Index der Hormonspirale – wie sicher ist die Spirale?
Die Hormonspirale gehört zu den zuverlässigsten Verhütungsmethoden überhaupt. Wie bei allen Verhütungsmitteln wird dies mit dem Pearl-Index angegeben. Dieser Wert zeigt, wie viele von 100 Frauen innerhalb eines Jahres trotz Anwendung schwanger werden.
Sie erreicht einen Pearl-Index von 0,1 bis 0,4.
Das bedeutet: 1 Schwangerschaft auf 250 bis 1.000 Anwenderinnen pro Jahr – damit gilt sie als fast so sicher wie die Sterilisation, jedoch vollständig reversibel.
Warum ist die Hormonspirale so sicher?
- Sie wirkt dauerhaft und zuverlässig, ohne dass die Anwenderin täglich an etwas denken muss.
- Die Verhütungssicherheit ist nicht von Einnahmefehlern abhängig – ein großer Vorteil gegenüber der Pille.
- Die lokale Hormonwirkung reduziert den Einfluss von Durchfall, Erbrechen oder Medikamenten.
Im Alltag zählt sie daher zu den Methoden mit der höchsten praktischen Sicherheit, insbesondere für Frauen, die eine langfristige, stabile und unauffällige Verhütungslösung bevorzugen.
Die drei Arten der Hormonspirale im Überblick
Unsere Ordination PureGyn bietet die drei Hormonspiralen an, die in Österreich zur Verfügung stehen: Mirena, Kyleena und Jaydess. Sie unterscheiden sich in Größe, Hormonmenge, Wirkdauer und Kosten. Nach einem persönlichen Beratungsgespräch kann für jede Frau das passende Modell ausgewählt werden – je nach Lebensphase, Verträglichkeit und individuellem Wunsch.
Hormonspirale Mirena
Mirena ist die am längsten erprobte und meistverwendete Spirale.
- Wirkdauer: bis zu 5 Jahre
- Hormonmenge: höher dosiert, daher besonders geeignet bei starken Monatsblutungen
- Größe: etwas größer als Kyleena und Jaydess
- Blutungen: häufig deutliche Reduktion, teilweise vollständiges Ausbleiben
- Kosten: 600 €
Sie ist ideal für Frauen, die auf der Suche nach sehr zuverlässiger Verhütung sind. Weiters kann sie eine therapeutische Wirkung bei starken Blutungen oder Endometriose erzielen.
Hormonspirale Kyleena
Kyleena ist kleiner und enthält weniger Hormon als die Mirena behält allerdings weiterhin sehr hohe Sicherheit.
- Wirkdauer: bis zu 5 Jahre
- Hormonmenge: niedriger als Mirena
- Größe: etwas kleiner, dadurch leichter einsetzbar
- Geeignet für: Frauen, die bisher noch keine Geburt hatten
- Kosten: 520 €
Kyleena bietet eine gute Balance zwischen hoher Sicherheit und geringer Hormondosis, was sie für viele junge Frauen attraktiv macht.
Hormonspirale Jaydess
Jaydess ist die kleinste und am niedrigsten dosierte Spirale (manchmal auch Minispirale genannt aus diesem Grund).
- Wirkdauer: bis zu 3 Jahre
- Hormonmenge: am niedrigsten
- Größe: kleinstes Modell, besonders gut verträglich beim Einsetzen
- Geeignet für: junge Frauen oder Frauen, die eine sehr geringe Hormondosis bevorzugen
- Kosten: 450 €
Durch ihre kompakte Form wird Jaydess häufig als „Einstiegsspirale“ gewählt.
Hormonspirale einsetzen
Das Einsetzen beim Frauenarzt ist ein kurzer, ambulanter Eingriff, der in der Regel nur wenige Minuten dauert. Viele Frauen empfinden die Einlage ähnlich wie eine stärkere Regelkrampf-Situation. Der Ablauf ist standardisiert und sicher.
Vor dem Einsetzen erfolgen in der Ordination bei PureGyn:
- ein ausführliches Beratungsgespräch
- eine gynäkologische Untersuchung
- gegebenenfalls ein Ultraschall zur Beurteilung der Gebärmutter
- Ausschluss einer bestehenden Schwangerschaft
Der ideale Zeitpunkt für das Einsetzen ist meist während oder kurz nach der Monatsblutung, da der Gebärmutterhals dann natürlicherweise etwas geöffnet ist.
Ablauf der Einlage
- Der Arzt führt ein Spekulum wie bei einer Routineuntersuchung ein.
- Die Gebärmutter wird mit einem dünnen Instrument ausgemessen.
- Die Spirale wird mit einem Applikator durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutterhöhle geschoben.
- Nach Platzierung werden die Rückholfäden gekürzt.
Der gesamte Ablauf dauert meist weniger als 5 Minuten.
Schmerzen und Empfindungen
- Kurzzeitige krampfartige Schmerzen können auftreten, klingen aber meist rasch ab.
- Bei Bedarf kann eine Schmerztablette vor oder nach dem Einsetzen eingenommen werden.
- Viele Frauen berichten, dass der Eingriff schneller und weniger unangenehm ist, als sie erwartet haben.
Nachkontrolle beim Frauenarzt
Etwa 4–6 Wochen nach der Einlage sollte eine Kontrolle mittels Ultraschall beim Frauenarzt erfolgen, um die Lage der Spirale zu überprüfen.
Was passiert nach dem Einsetzen?
Nach dem Einsetzen der Hormonspirale benötigt der Körper etwas Zeit, um sich an das neue Verhütungsmittel zu gewöhnen. In den ersten Tagen und Wochen können leichte Beschwerden auftreten, die jedoch meist harmlos und vorübergehend sind.
Mögliche Beschwerden in den ersten Tagen
Viele Frauen erleben in den ersten 3–7 Tagen:
- leichte bis mittelstarke Unterbauchkrämpfe
- ziehende Schmerzen ähnlich der Menstruation
- leichte Blutungen oder Schmierblutungen
Diese Symptome sind normal und klingen in der Regel von selbst ab. Auch unregelmäßige oder verlängerte Blutungen in den ersten 8–12 Wochen sind nicht ungewöhnlich.
Was ist normal in den ersten Monaten?
- Schmierblutungen
- gelegentliche Krämpfe
- Veränderungen der Zykluslänge
- allmähliches schwächer werden der Monatsblutung
Besonders bei Mirena und Kyleena wird die Monatsblutung oft deutlich geringer oder bleibt ganz aus.
Wann sollte man zum Arzt?
Eine ärztliche Kontrolle wird empfohlen, wenn:
- starke Schmerzen auftreten, die nicht nachlassen
- Fieber oder Schüttelfrost dazukommen
- starke oder plötzlich einsetzende Blutungen auftreten
- Verdacht besteht, dass die Spirale verrutscht ist (z. B. wenn die Fäden nicht mehr spürbar sind)
In diesen Fällen sollte zeitnah eine Untersuchung beim Frauenarzt erfolgen, um Komplikationen auszuschließen.
Vorteile und Nachteile der Hormonspirale
Die Hormonspirale bietet eine sehr zuverlässige Verhütung über mehrere Jahre hinweg. Dennoch ist sie – wie jede Methode – mit individuellen Vor- und Nachteilen verbunden. Unsere klare Gegenüberstellung unterstützt Patientinnen auf der Suche dabei, eine informierte Entscheidung zu treffen.
Vorteile:
- Sehr hohe Sicherheit (Pearl-Index 0,1–0,4)
- Langfristige Wirkung über 3 bis 5 Jahre, je nach Modell
- Keine tägliche Einnahme notwendig, dadurch keine Anwendungsfehler
- Lokale Hormonwirkung: kaum Einfluss auf den gesamten Körper
- Deutlich schwächere Monatsblutungen, teilweise völliges Ausbleiben
- Weniger Regelschmerzen bei vielen Anwenderinnen
- Geeignet bei starken Blutungen, Endometriose oder Adenomyose
- Sofortige Wiederherstellung der Fruchtbarkeit nach Entfernen
- Kann auch in der Stillzeit sicher verwendet werden
Nachteile:
- Kurzzeitige Beschwerden beim Einsetzen möglich
- Unregelmäßige Blutungen und Schmierblutungen in den ersten Wochen
- Mögliche Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Spannungsgefühl in der Brust, Hautveränderungen oder Stimmungsschwankungen
- Spirale kann in seltenen Fällen verrutschen oder ausgestoßen werden
- Nicht geeignet bei akuten Infektionen oder bestimmten anatomischen Besonderheiten
Durch die individuelle Auswahl des passenden Modells (Mirena, Kyleena, Jaydess) lassen sich viele dieser Punkte gut berücksichtigen und die Verträglichkeit weiter verbessern.
Nebenwirkungen der Hormonspirale
Wie jedes medizinische Verfahren können auch bei diesem Nebenwirkungen entstehen. Die meisten Beschwerden treten zu Beginn der Anwendung auf und lassen im Verlauf deutlich nach. Da das Hormon überwiegend lokal in der Gebärmutter wirkt, sind systemische Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen hormonellen Methoden meist geringer ausgeprägt.
Häufige Nebenwirkungen in den ersten Monaten
Diese Beschwerden sind häufig, jedoch meist vorübergehend:
- Schmierblutungen oder verlängerte Zwischenblutungen
- Krampfartige Unterbauchschmerzen
- Unregelmäßige oder abgeschwächte Monatsblutung
- Kopfschmerzen
- Spannungsgefühl in der Brust
- Akne oder kleine Hautunreinheiten
Bei den niedrig dosierten Spiralen Kyleena und Jaydess können diese Effekte milder ausfallen.
Mögliche hormonelle Nebenwirkungen
Gelegentlich berichten Anwenderinnen über:
- Stimmungsschwankungen
- Verminderte Sexualität (Libido)
- Leichte Gewichtsschwankungen
- Migräne-Verstärkung (selten)
Auch wenn diese Symptome möglich sind, treten sie im Durchschnitt seltener auf als bei vielen anderen hormonellen Verhütungsmitteln.
Seltene Nebenwirkungen
- Entzündungen im Bereich der Gebärmutter (besonders in den ersten Wochen)
- Verrutschen oder Ausstoßen der Spirale
- Sehr selten: Verletzung der Gebärmutterwand beim Einsetzen
- In seltenen Fällen können Zysten an den Eierstöcken auftreten – meist harmlos und rückläufig
Ausnahmefall: Schwangerschaft trotz Hormonspirale
Tritt trotz Spirale eine Schwangerschaft ein, besteht ein erhöhtes Risiko für eine Eileiterschwangerschaft. Daher ist bei Schmerzen oder ungewöhnlichen Blutungen eine rasche ärztliche Kontrolle wichtig.
Wie lange wirkt die Hormonspirale?
Je nach Modell bietet die Spirale 3 bis 5 Jahre lang zuverlässigen Empfängnisschutz. Während dieser Zeit gibt sie kontinuierlich geringe Mengen des Hormons Levonorgestrel ab.
Wirkdauer im Überblick
- Mirena: bis zu 5 Jahre
- Kyleena: bis zu 5 Jahre
- Jaydess: bis zu 3 Jahre
Die Wirkdauer entspricht der Zeitspanne, in der eine ausreichende Hormonabgabe gewährleistet ist. Danach lässt die Wirkung nach, sodass die Spirale rechtzeitig entfernt oder gewechselt werden sollte.
Wann sollte gewechselt werden?
Ein Wechsel wird empfohlen:
- unmittelbar nach Ablauf der jeweiligen Wirkzeit
- früher, wenn die Spirale ausgestoßen wurde oder verrutscht ist
- bei Nebenwirkungen, Unverträglichkeit oder anderen Krankheiten
- auf Wunsch, z. B. bei Kinderwunsch
Wie sicher ist die Verhütung über die gesamte Zeit?
Die Hormonspiralen zeigen über die gesamte Wirkzeit hinweg konstant sehr hohe Sicherheit. Studien belegen, dass der Pearl-Index auch gegen Ende der Laufzeit nur minimal steigt.
Entfernung der Hormonspirale
Die Entfernung der Hormonspirale ist ein kurzer und unkomplizierter Eingriff ohne besondere Risiken, der meist weniger unangenehm ist als das Einsetzen. Sie kann jederzeit erfolgen: Zum regulären Wechselzeitpunkt, aber auch früher, wenn z.B. ein Kinderwunsch besteht oder Beschwerden auftreten.
Ablauf der Entfernung
- Die Ärztin bzw. der Arzt führt ein Spekulum ein, um den Muttermund sichtbar zu machen.
- Die Rückholfäden der Spirale werden mit einer kleinen Pinzette erfasst.
- Die Spirale wird mit einem sanften Zug entfernt und gleitet in der Regel problemlos heraus.
Der Vorgang kann innerhalb eine Minute schon wieder vorüber sein.
Schmerzen und Verträglichkeit
- Viele Frauen verspüren nur ein kurzes Ziehen oder leichtes Krampfen.
- Eine vorherige Schmerzmedikation ist meist nicht notwendig.
- Bei sehr kurzen Fäden oder wenn diese nicht tastbar sind, kann ein kleinerer zusätzlicher Schritt notwendig sein, um die Spirale zu erfassen. Dies wird schonend und unter Sichtkontrolle durchgeführt.
Fruchtbarkeit nach der Entfernung
Die Fruchtbarkeit kehrt sofort zurück. Ein Eisprung kann bereits im nächsten Zyklus stattfinden, für Frauen mit Kinderwunsch ist keine Wartezeit erforderlich, was die Familienplanung erleichtert.
Wann sollte die Hormonspirale frühzeitig entfernt werden?
Das Entfernen der Spirale vor Ende der Wirkdauer ist unproblematisch und kann jederzeit vollzogen werden. In den folgenden Fällen sollte eine frühzeitige Entfernung erwägt werden:
bei Verdacht auf Verrutschen
bei starken Nebenwirkungen
bei Infektionen oder anderen Erkrankungen im Beckenbereich
bei Kinderwunsch
Eine Kontrolle durch Ultraschall in unserer Ordination klärt sofort, ob ein Wechsel nötig ist.
Schwangerschaft trotz Hormonspirale – ist das möglich?
Die Hormonspirale gehört zu den sichersten Verhütungsmethoden überhaupt. Dennoch kann eine Schwangerschaft, selbst bei einer Sterilisation, nicht vollständig ausgeschlossen werden. Tritt sie ein, ist eine rasche ärztliche Kontrolle besonders wichtig.
Wie wahrscheinlich ist eine Schwangerschaft?
Der Pearl-Index der Hormonspirale liegt bei 0,1–0,4, was bedeutet, dass nur 1 von 250 bis 1.000 Frauen pro Jahr trotz Spirale schwanger wird. Die Spirale schützt dadurch ähnlich zuverlässig wie die Sterilisation, ist im Gegensatz zu dieser allerdings vollständig reversibel.
Was tun bei Verdacht auf eine Schwangerschaft?
Sollten typische Schwangerschaftssymptome auftreten oder die Periode unerwartet ausbleiben, ist folgendes wichtig:
- Schwangerschaftstest durchführen
- Kontakt mit Frauenarzt aufnehmen
- Ultraschallkontrolle, um Lage der Spirale und Schwangerschaft zu überprüfen
Risiko einer Eileiterschwangerschaft
Kommt es trotz Hormonspirale zu der Empfängnis, besteht ein erhöhtes Risiko für Ihre Gesundheit in Form einer Eileiterschwangerschaft (Extrauteringravidität). Warnzeichen können sein:
- einseitige Unterbauchschmerzen
- ungewöhnliche Schmierblutungen
- Kreislaufprobleme
Eine frühe Diagnose und Untersuchungen ist in diesem Fall entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.
Kann die Spirale in der Gebärmutter bleiben?
Wir empfehlen grundsätzlich, die Spirale zu entfernen, sobald eine Schwangerschaft bestätigt ist. Dies kann das Risiko für Infektionen, Fehlgeburten oder andere Komplikationen verringern.
Kupferspirale oder Hormonspirale?
Viele Frauen stehen vor der Frage, welche Spirale besser zu ihren persönlichen Bedürfnissen passt. Beide Methoden sind sehr sicher, unterscheiden sich jedoch deutlich in ihrer Wirkungsweise, Verträglichkeit und den Auswirkungen auf den Zyklus.
Wie wirkt die Kupferspirale?
Die Kupferspirale ist komplett hormonfrei. Sie gibt über mehrere Jahre geringe Mengen Kupferionen ab. Diese hemmen die Beweglichkeit der Spermien, verhindern die Befruchtung der Eizelle und erschweren zusätzlich das Einnisten einer befruchteten Eizelle.
Unterschiede zwischen Kupferspirale und Hormonspirale
Die wichtigsten Unterschiede liegen in der Art der Wirkung:
- Hormone:
Die Hormonspirale enthält ein Gestagen, das vor allem lokal in der Gebärmutter wirkt. Die Kupferspirale kommt ohne Hormone aus. - Auswirkung auf die Monatsblutung:
Die Hormonspirale führt häufig zu deutlich schwächeren Blutungen oder sogar zum Ausbleiben der Regel.
Bei der Kupferspirale kann die Blutung fallweise stärker und schmerzhafter werden. - Schmerzen während der Periode:
Viele Frauen berichten unter der Hormonspirale von weniger Beschwerden.
Bei der Kupferspirale können Regelschmerzen zunehmen. - Wirkdauer:
Hormonspiralen wirken je nach Modell 3 bis 5 Jahre.
Kupferspiralen können – abhängig vom Produkt – zwischen 3 und 10 Jahren eingesetzt bleiben. - Nebenwirkungen:
Die Hormonspirale kann hormonelle Nebenwirkungen verursachen, diese fallen durch die lokale Wirkung aber meist mild aus.
Die Kupferspirale hat keine hormonellen Nebenwirkungen, kann aber zu stärkeren Blutungen führen.
Welche Methode ist für Sie die richtige?
Die Hormonspirale eignet sich besonders für Frauen, die:
- unter starken oder schmerzhaften Monatsblutungen leiden
- eine sehr zuverlässige, aber niedrig dosierte hormonelle Verhütung möchten
- zusätzlich von der therapeutischen Wirkung profitieren möchten (z. B. bei Endometriose)
Die Kupferspirale ist ideal für Frauen, die:
- hormonfrei verhüten möchten
- ihren natürlichen Zyklus vollständig behalten möchten
- mit stärkeren oder längeren Blutungen gut zurechtkommen
Beide Optionen sind sicher und langwirksam. Die Entscheidung richtet sich nach individuellen Bedürfnissen, Verträglichkeit und medizinischer Empfehlung.
Hormonspirale in den Wechseljahren
Die Hormonspirale kann auch in den Wechseljahren eine sehr sinnvolle Option sein. Frauen erleben in dieser Lebensphase oft hormonelle Veränderungen, unregelmäßige Blutungen und zyklusbedingte Beschwerden. Sie kann hier sowohl zur Verhütung als auch zur Regulation der Blutung und sogar als therapeutische Unterstützung eingesetzt werden.
Verhütung in der Perimenopause
Nicht nur die Sexualität (Libido), auch die Fruchtbarkeit sinkt mit zunehmendem Alter. Trotzdem ist eine Schwangerschaft bis zum kompletten Ausbleiben der Periode weiterhin möglich.
Die Hormonspirale bietet daher:
- eine sichere Verhütung bis zum Eintritt in die Postmenopause
- eine Möglichkeit, unregelmäßige oder starke Blutungen zu stabilisieren
- eine langfristige Lösung ohne tägliche Einnahme
Linderung von Blutungsstörungen
In den Wechseljahren kommt es häufig zu:
- starken, langanhaltenden Blutungen
- Zwischenblutungen
- schmerzhafteren Monatsblutungen
Die Hormone wirken direkt auf die Gebärmutterschleimhaut und führen bei vielen Frauen zu deutlich schwächeren Blutungen oder sogar zum vollständigen Ausbleiben der Periode – ein großer Vorteil in dieser Lebensphase.
Hormonspirale als Schutz bei Hormonersatztherapie
Wird eine Hormonersatztherapie (HRT) mit Östrogen begonnen, muss das Endometrium (die Gebärmutterschleimhaut) geschützt werden, um das Risiko für Wucherungen oder Vorstufen zu senken.
Die Hormonspirale kann diesen Schutz übernehmen, da das lokal abgegebene Gestagen:
- die Schleimhaut zuverlässig stabilisiert,
- eine zusätzliche Gestagen-Einnahme oft überflüssig macht
- und gleichzeitig zur Blutungsfreiheit beitragen kann.
Bis wann kann die Hormonspirale verwendet werden?
Solange keine medizinischen Gründe dagegensprechen, kann die Hormonspirale bis zum Ende der Wirkdauer verbleiben – auch wenn die Frau sich bereits in der Menopause befindet. Ob ein Wechsel notwendig ist, hängt von der Situation und einer möglichen HRT ab.
Kosten der Hormonspirale
Die Kosten einer Hormonspirale setzen sich im Wesentlichen aus dem Preis des jeweiligen Modells und den medizinischen Leistungen rund um Einlage und Kontrolle zusammen. Die Preise unterscheiden sich je nach Spirale und liegen insgesamt deutlich unter den Kosten vieler anderer langfristiger Verhütungsmethoden, wenn man die mehrjährige Wirkdauer berücksichtigt.
Kosten der Hormonspiralen im Überblick
- Mirena: 600 €
- Kyleena: 520 €
- Jaydess: 450 €
Diese Preise beziehen sich auf das jeweilige Verhütungsmittel selbst.
Zusätzliche Kosten
Es können zusätzlich Kosten entstehen für:
- das Beratungsgespräch
- die gynäkologische Untersuchung und Ultraschallkontrolle
- die Nachkontrolle nach 4–6 Wochen
Der genaue Betrag wird in unserer Ordination transparent besprochen.
Kostenübernahme durch Krankenkasse oder Zusatzversicherungen
Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten einer Hormonspirale in der Regel nicht, da sie in den meisten Fällen als Verhütungsmittel gilt.
Einige private Zusatzversicherungen oder spezielle Tarife können jedoch einen Teil der Kosten rückerstatten. Es lohnt sich, vorab bei der eigenen Versicherung nachzufragen.
Preis-Leistungs-Vorteil
Verglichen mit monatlichen Ausgaben für andere Verhütungsmittel wie die Pille ist die Hormonspirale oft langfristig kostengünstiger, da sie über mehrere Jahre zuverlässig wirkt und nur einmalige Anschaffungskosten entstehen.
Wir beantworten Ihre Fragen
Häufige Fragen zur Hormonspirale
Wie stark sind die Schmerzen beim Einsetzen der Hormonspirale?
Die meisten Frauen verspüren ein kurzes, krampfartiges Ziehen. Der Eingriff dauert nur wenige Minuten. Bei Bedarf kann vorher ein Schmerzmittel eingenommen werden.
Ab wann wirkt die Hormonspirale?
In der Regel sofort, wenn sie während der Menstruation eingesetzt wird. Wird sie zu einem anderen Zeitpunkt eingesetzt, kann für die ersten 7 Tage eine zusätzliche Verhütung empfohlen sein.
Wie lange dauert es, bis sich der Körper an die Spirale gewöhnt hat?
Unregelmäßige Blutungen und leichte Beschwerden können in den ersten 1–3 Monaten auftreten. Danach stabilisiert sich der Zyklus meist deutlich.
Kann die Spirale verrutschen oder ausgestoßen werden?
Ja, aber sehr selten. Besonders in den ersten Wochen nach dem Einsetzen kann es zu einem Verrutschen kommen. Regelmäßige Kontrollen helfen, die Lage zu überprüfen.
Spürt der Partner die Fäden beim Geschlechtsverkehr?
Normalerweise nicht. Die Fäden werden kurz gehalten und legen sich meist weich an die Gebärmutterwand. Falls sie stören, kann die Ärztin sie bei der Kontrolle etwas anpassen.
Beeinflusst die Hormonspirale den Eisprung?
Bei den meisten Frauen bleibt der Eisprung erhalten. Die Verhütung wirkt vor allem lokal in der Gebärmutter.
Kann ich mit der Hormonspirale meine Periode verlieren?
Ja, das ist möglich und medizinisch unbedenklich. Besonders bei Mirena und Kyleena wird die Blutung oft schwächer oder bleibt ganz aus.
Nimmt man durch die Hormonspirale zu?
Eine Gewichtszunahme ist selten und meistens gering. Da das Hormon, anders als z.B. die Pille, hauptsächlich lokal wirkt, sind systemische Nebenwirkungen weniger ausgeprägt als bei vielen anderen Verhütungsmitteln.
Kann die Hormonspirale bei Endometriose helfen?
Ja. Die lokale Hormonwirkung kann Beschwerden wie starke Blutungen und Regelschmerzen deutlich lindern und wird häufig therapeutisch eingesetzt.
Was passiert, wenn die Spirale nicht mehr wirkt?
Die Verhütungssicherheit ist über die gesamte Wirkdauer relativ konstant, nimmt aber nach Ablauf der Wirkdauer ab. Die Spirale sollte daher rechtzeitig entfernt oder ersetzt werden.
Wie schnell kann man nach Entfernung der Spirale schwanger werden?
Die Fruchtbarkeit kehrt sofort zurück. Ein Eisprung kann bereits im nächsten Zyklus stattfinden.
Ist Sport oder Geschlechtsverkehr nach dem Einsetzen erlaubt?
Ja. Nach etwa 24 Stunden ist beides meist problemlos möglich. Wenn Beschwerden bestehen, ist eine kurze Schonzeit sinnvoll.
Kann man die Spirale in den Wechseljahren weiterverwenden?
Ja, bis zum Ende der Wirkdauer. Außerdem kann sie als Schutz der Gebärmutterschleimhaut bei einer Hormonersatztherapie dienen.
Ist die Hormonspirale auch in der Stillzeit geeignet?
Ja. Sie gilt als sicher und gut verträglich, da das Hormon überwiegend lokal wirkt und nicht in die Muttermilch übergeht.
Ihr Kontakt bei Fragen zur Hormonspirale
Die Wahl der passenden Verhütungsmethode ist eine sehr individuelle Entscheidung und sollte nicht leichtfertig und ohne ärztliche Beratung erfolgen. Ob Hormonspirale, Kupferspirale, Pille oder eine ganz andere Form der Empfängnisverhütung – PureGyn ist Ihr Kontakt für alle Anliegen. Bei uns erhalten Sie Beratung und Unterstützung bei der Suche – wir helfen die passende Lösung zu finden, abgestimmt auf Ihren Körper und Ihren Lebensstil.
Wenn Sie sich ausführlich beraten lassen möchten oder einen Termin für das Einsetzen einer Hormonspirale wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

