HPV stoppen
Humane Papillomviren
Die HPV-Infektion ist die häufigste sexuell übertragene Viruserkrankung.
Untersuchungen zufolge infizieren sich bis zu 80% aller Frauen zwischen dem 20. und 25. Lebensjahr mit dem Virus. Befallen können die “Humanen Papilloma-Viren” allerdings beide Geschlechter. Mittlerweile hat man über 100 Stämme der HP-Viren identifiziert.
HPV Infektion & Gebärmutterhalskrebs
Eine Infektion mit dem HPV verläuft in der Regel “stumm”, klinische Symptome wie Schmerzen oder Ausfluss fehlen bei diesem Krankheitsbild. Zudem heilen viele Infektionen von selbst ab.
Eine chronische Infektion mit dem HPV kann allerdings auch zu Veränderungen am Gebärmutterhals führen, die als Krebsvorstufen (sogenannte “Zervixdysplasie”, “CIN”) zu verstehen sind. Im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung (PAP-Abstrich) werden diese dann entdeckt.
Der PAP-Abstrich ist Bestandteil jeder gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung – Informieren Sie sich und vereinbaren Sie einen Termin!
Genitalwarzen & HPV
Neben den Auswirkungen am Gebärmutterhals verursachen HP-Viren auch Genitalwarzen (Kondylome).
Diese neigen zwar nicht zur bösartigen Entartung, sind aber je nach Ausprägung doch äußerst unangenehm, da sie in einem sehr sensiblen Bereich lokalisiert sind und Probleme beim Geschlechtsverkehr verursachen können. Die Behandlung von Genitalwarzen erfolgt durch spezielle lokal wirksame Medikamente (Kondylox®, Aldara®) bzw. chirurgisch mittels Laser- oder Kryotherapie. Auch nach erfolgter Behandlung können die Warzen wieder auftreten.
Die Verursacher der Genitalwarzen werden als sogenannte “Low-Risk-HPV” bezeichnet.
HPV Screening
Die Testung auf HPV erfolgt mittels eines speziellen Vaginalabstrichs in dafür vorgesehenen Labors. Von klinischer Bedeutung sind dabei vor allem die High-Risk-Stämme, welche die Krebsvorstufen am Gebärmutterhals auslösen.
High Risk HPV
Es gilt heute als gesichert, dass HPV-high-risk-Infektionen für die Entstehung des Gebärmutterhalskrebses (Zervixkarzinom) und dessen Vorstufen (Präkanzerosen) verantwortlich sind.
HPV-high-risk-Infektionen weisen eine altersabhängige Häufigkeit (Prävalenz) auf. Diese beträgt bei Frauen unter 25 Jahren 35%, bei Frauen zwischen 25 und 35 Jahren 25% und zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr nur noch 15%. Meist handelt es sich hierbei um sog. transiente Infektionen, d.h.: in ca. 65% der Fälle kommt es nach 12 Monaten zu einer spontanen Ausheilung der Infektion, nach 30 Monaten beträgt der Anteil an Spontanabheilungen etwa 80%.
HPV Test Wien
Mit der Durchführung eines HPV-Tests ab 30 Jahren kann das Risiko für das Vorliegen einer Krebsvorstufe deutlich besser eingeschätzt werden, als mit der zytologischen Untersuchung (dem sog. Krebsabstrich oder PAP-Abstrich) alleine.
Dank der Möglichkeit, Krebsvorstufen frühzeitig zu erkennen, kann die Rate an invasiven Zervixkarzinomen deutlich reduziert werden. Ist der HPV-Test negativ, ist die Entstehung eines Gebärmutterhalskrebses in den nächsten Jahren eher unwahrscheinlich.
Wer sollte eine HPV-Testung durchführen lassen?
Die Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (ÖGGG) empfiehlt folgenden Gruppen, sich auf HPV testen zu lassen:
- Frauen ab dem 30. Lebensjahr
- Frauen mit einer HPV-assoziierten Anamnese
- Frauen ab 30 bei Erstkontakt in der Sprechstunde, insbesondere wenn die letzte Vorsorgeuntersuchung mehr als 2 Jahre zurückliegt
- Frauen, bei denen aus welchen Gründen auch immer fraglich ist, ob sie die jährliche Vorsorgeuntersuchung einhalten
Eine HPV-Testung, die Im Rahmen der Vorsorge durchgeführt wird, stellt für die Patientin derzeit eine Privatleistung dar. Nur bei einem auffälligen Krebsabstrich werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen.
Für vertiefende Informationen über die Notwendigkeit einer HPV-Testung stehen wir Ihnen gerne aufklärend zur Verfügung.
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Krebsrisiko senken
HPV Impfungen
Durch die HPV-Impfung wird die Entstehung von Präkanzerosen und Karzinomen deutlich gesenkt.
Der derzeit erhältliche Impfstoff (Gardasil 9) beinhaltet neun Subtypen des HPV. Mit dieser Impfung können etwa 90% der HPV-assoziierten Krebsfälle verhindert werden. Diese Immunisierung ist im österreichischen Impfplan kostenfrei für Mädchen und Buben im Alter von 9-11 Jahren vorgesehen.
Es gibt bislang zwei verschiedene HPV-Impfungen – einen zweifach und einen vierfach wirksamen Impfstoff.
Der sogenannte “bivalente” (zweifach wirksame) Impfstoff schützt gegen die beiden HPV-High-Risk- Stämme, die für über 70% der Veränderungen am Gebärmutterhals und deren Krebsvorstufen verantwortlich sind. Der sogenannte “quadrivalente” (vierfach wirksame) Impfstoff beinhaltet noch zwei Low-Risk-Stämme und bietet zusätzlich Schutz vor Genitalwarzen.
Wirksamkeit ist bei beiden Impfungen gegeben, einen 100%-igen Schutz vor Infektionen gibt es natürlich nicht. Die Verträglichkeit ist bei beiden Impfungen gut, und sie sind ab dem 9. Lebensjahr zugelassen.
HPV Impfung für Erwachsene
Generell wird die Immunisierung mit Gardasil 9 allen Frauen und Männern bis 45 Jahren empfohlen.
Dennoch wird das HPV-Screening und die Vorsorgeuntersuchung bei geimpften und ungeimpften Frauen von der ÖGGG weiterhin empfohlen, weil die Immunisierung nur einen inkompletten Schutz bieten kann.
Kosten HPV Impfung
Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Impfungen bestehen in den Kosten, sowie darin, dass der bivalente Impfstoff eine höhere Impfkonzentration im Körper erreichen soll.
In jedem Fall sind 3 Teil-Impfungen erforderlich. Eine weitere Auffrischungsimpfung ist nach dem derzeitigen Stand des Wissens nicht nötig.
Nennenswerte negative Impfreaktionen sind im Übrigen bislang nicht bekannt geworden.
HPV und Gebärmutterhalskrebs vorbeugen
Wie kann ich mich schützen?
Im Gegensatz zu den meisten anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen bieten Kondome keinen ausreichenden Schutz gegen eine HPV-Infektion.
Den besten Schutz erzielen Sie, wenn Sie den jährlichen Krebsabstrich wahrnehmen und sich vorsorglich gegen HPV impfen lassen.
Nehmen Sie unsere Angebote für regelmäßige gynäkologische Gesundheits-Checks wahr und informieren Sie sich persönlich über die Vorteile der HPV-Impfung beim Frauenarzt.
HPV Impfung Frauenarzt Wien
Nehmen Sie Kontakt auf und besuchen Sie uns in unserer großen Gynäkologischen Praxis in 1170 Wien.